| Notizen |
- in seiner um 483/485 vollendeten "Geschichte Armeniens" beschreibt Moses von Choren die Anfänge des Hauses Mamikonian drei Jahrhunderte früher so:
"Sie sind Nachkommen des Vorfahren unserer Nation, Aramaneak, aber sie kamen aus China in den Jahren von Artabanes, dem König der Parther, unf von Chosroes des Großen, dem König Armeniens. Als ich von dem großen Mann hörte, der als Botschafter vom König Chinas zu König Chosroes gekommen war, befragte ich ihn am königlichen Gericht: "Es gibt eine edle Familie in Armenien, von der gesagt wird, daß sie aus deinem Land gekommen sind'. und er sagte mir: 'Die Barden unseres Landes sagen auch in ihren Liedern, daß der Mamik und Konak zwei tapfere Männer und Blutsbrüder von hohem Ansehen waren, Söhne von Prinz Karnam, der der Zweite (in der Reihe) im Königreich Chinas war. Nach dem Tod dieses Mannes nahm der König seine Frau in die Ehe. Von ihr war ein Sohn geboren, der nach dem Tod seines Vaters auf dem köngiglichen Thron seines Vaters nachfolgte. Seine zwei Brüder - von der Mutter, nicht dem Vater - empörten sich gegen ihn. Eine Abteilung der Prinzen und der Armee bekehrend, schwörten sie einen Eid der Einheit. Sie brüteten einen bösen Plan aus, ihren Bruder zu ermorden, Chenbakur, den König des Landes, und sein Königreich zu übernehmen. Mamik und Konak sammelten ihre Krägte gegen ihn in einem Gebiet ihres Landes; die Armee des Landes wurde in zwei Teile geteilt. Als Chenbakur, diese Nachricht hörte, sammelte er auch die Armee seines Teils und ging aus, um ihnen im Kampf entgegenzutreten. Sie griffen einander an, schlugen einander mit dem Schwert, und die Rebellenarmee wurde zerstört. Mamik und Konak flohen zum Arsakidenkönig, der in Bahl.Shahastan im Lande Kushan wohnte. Und es gab Frieden zwischen den zwei Königreichen.
Dann ersuchte Chenbakur mit großem Beharren den Parthischen König: 'Daß er sie ausrotten solle, sonst wird der Friedensvertrag zwischen uns gebrochen'. Aber er verschonte die zwei Männer und gaben sie nicht in seine Hände, sondern schrieb ihm auf eine freundliche Weise: 'Laß den FRiedensvertrag, sagte er, fest zwischen uns zu bleiben, weil ich ihnen geschworen habe, daß sie nicht sterben werden. Aber ich ließ sie nach Westen an den Rand der Welt bringen, wo die Sonne in ihre Mutter eingeht'. Dann befahl der Parthische König seiner Armee, sie unter schwerer Bewachung, mit ihren Frauen und Söhnen und allen ihren Habseligkeiten nach Armenien zu seinem Verwandten zu bringen, dem Arsakidenkönig, der der König Armeniens war. Und dort vergrößerte sich ihre Zahl außerordentlich und sie wurden ein großer Klan von Mamik und Konak".
Die Partherkönig Artabanos IV. 213-224, Chrsroes I. von Armenien 190-214/216, demnach läßt sich der Zeitpunkt der Flucht der Brüder sehr genau in die Zeit zwischen 213 und 214/16 datieren. Zu dieser Zeit regierte in China Kaiser Xian (189-220). Die Bezeichnung "Chembakur" für ihn ist kein echter Name, sondern eine Verbindung von Chen (=China) + Bakur (=Bag Pour, iranisch: "Sohn des Gottes") und korrespondiert mit dem chinesischen Kaisertitel "Tianji" (Sohn des Himmels). Auch die Namen des Prinzen Karman und seiner Söhne Mamik und Konak sind nicht chinesisch, sondern ihre armenischen Bezeichnungen. Ihre chinesischen Namen sind nicht überliefert.
Mit einiger Wahrscheinlichkeit ist somit die Abkunft der Mamikonian von den letzten Königen der chinesischen Han-Dynastie zu vermuten.
Moses von Choren gilt als der zuverlässigste Historiker der Antike. Er schreibt nicht im Auftrag der Mamikonian, sondern der mit ihnen rivalisierenden Bagratuni. Im 4. Buch seine Geschichte Armeniens, das unter seinem Namen 300 Jahre später ebenso im Auftrag der Bagratuni von einem unbekannten Historiker verfaßt wurde, der gegenüber der Familie Mamikonian kritisch eingestellt ist, wird die Geschichte der Brüder Mamik und Kona ebenso dargestellt. Im Altertum wird sie auch von Pawstos Buzand (5. Jh.), im Mittelalter von Vardan Areweltsi (+ 1271) und in jüngerer Zeit von R. W. Thomson, Bedrosian (1989) und Wong (2000) unterstützt. Freilich gibt es auch gegensätzliche Theorien und Adontz (1908), Skold, Toumanoff und Svazian (1976) (Q.: 1) www.berndjosefjansen.de)
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