| Notizen |
- wächst unter unerquicklichsten Familienverhältnissen auf, folgt 1213 minderjährig als König von Aragon, Graf von Barcelona, von Gerona, Osona, Besalú und Ribagorza, Sorbrarbe, Barbastro etc.; Zeit übelster, intrigenreicher Bürger- und Regentschaftkriege, angeführt von seinem Onkel Ferdinand und Großonkel Graf Sancho von Roussillon, die beide selbst nach der Krone streben, letzterer wird zeitweise Reichsgubernator, die Krone erleidet vorübergehend große Machtverluste; er übernimmt ein vom Vater finanziell völlig ruiniertes Land, entwickelt sich zu einem der bedeutendsten Könige Aragons: ist von klarem Verstand und schneller Auffassung, sieht gut aus, kann mitreißen, auch als gefürchteter Krieger und Feldherr, als welcher er später verklärt wird; fördert Klöster und Kirche und auch die Troubadoure; bleibt auch mit seinen Frauengeschichten in der Familientradition; macht nach Volljährigkeit die verheerenden Folgen der Mißwirtschaft und Intrigen nach und nach wieder wett, stellt die Rechtssicherheit mit starker Hand wieder her, schafft mit den "Fueros de Aragon" ein aragonesisches Grundgesetz und mit dem "Libre de Consolat del Mar" ein 1. maritimes Gestzbuch; hat viel Streit mit den Ständen wegen der unterschiedlichen Rechtssituation in den verschiedenen Reichsgebieten, was er nicht abstellen kan n; hält letztlich die Kronvasallen nieder, die seinen Streit mit den Söhnen auszunützen versuchen; verunsichert die Söhne mit immer neuen Erbfolgeplänen; erbt 1213 von der Mutter Montpellier etc., 1242 vom Onkel die Grafschaften Roussillon und Cerdagne mit angeschlossenen Gebieten und Rechten; erobert ab 1230 nach und nach die maurischen Königreiche Mallorca-Ibiza und Valencia, nimmt diese Königstitel an; gerät beim weiteren Vorstoßen nach Süden hin Richtung Königreich Murcia hat gegen Kastilien und muß sich letztlich mit den nördlichen Grenzgebiten dieses Taifenreiches begnügen, womit Aragon von der weiteren, unmittelbaren Reconquistaausgeschlossen bleibt; gewinnt u. a. noch Penisola, Gandia, Jativa, Denia und Biar; richtet seitdem verstärkt sein Augenmerk in den Mittelmeerraum und schlägt etliche maurische Rückeroberungsversuche (u. a. von Tunis her) auf Mallorca zurück, muß auch Aufstände der Mauren im Raum Valencia-Murcia niederschlagen, erleidet verstärkt wirtschaftliche Verluste durch das Abwandern der Mauren nach Granada; streitet zeitweise mit Navarra, wo er als Thronanwärter galt, wird dort 1253 ff. Vormund-Regent, gerät so gegen Frankreich in Interesssenknflikt; schließt letztlich mit Frankreich 1258 einen bedeutsamen Vertrag: verzichtet auf alle aragonesischen Lehensansprüche nlördlich der Pyrinäen, Frankreich auf seine in Aragon-Barcelona; verzichtet auf sein Erbrecht in der Provence, wo der Cousin 1245 ohne Erben starb, behauptet Montpellier, Roussillon etc.; unternimmt 1269/1270 einen Kreuzzug, der aber wegen widriger Winde scheitert, kommt nur bis Aigues Mortes;gestorben während Kriegsvorbereitungen gegen die Mauren; sorgt ,it seinem Erbplan für viel Streit in der Zukunft.
(Q.: 1) Thiele, Erzählende Stammtafeln; 2) WW-Person; 3) berndjosefjansen.de)
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