| Notizen |
- 1315-92, auch "Rauschebart" genannt, grantig-kantig, martialisch (Beiname), kommt auch zeitlebens kaum aus der Rüstung und verkörpert am stärksten die fürstliche Abneigung gegen die Städte, folgt 1344/66, legt die Urteilbarkeit des Landes fest, ist gegen jeden höfischen Prunk; er anerkennt erst 1348 Karl VI. und hilft ihm gegen König Günther von Schwarzenburg: gefallen bei Kastel 1349, bekommt alle Titel, Lehen und Ämter bestätigt, hilft 1351 ff. Habsburg mehrmals gegen Zürich/Eidgenossen; führt als Landvogt auch ein hartes, hoffärtiges, gegen den Sinn des Amtes stehendes Regiment gegen die Reichsstädte, gerät damit letztlich auch schroff gegen den Kaiser und muß sich 1360 nach der Schlacht bei Schorndorf demütigend unterwerfen, verliert die Landvogtei an Kurpfalz, muß für Neuenbürg, Beilstein und Bottwar böhmischer Vasall werden, wird seitens des Kaisers Karl VI. aber in jeder Hinsicht gefördert, bekommt das "Privilegium de non evocando"; steht in alter Tradition gegen Kurpfalz, Baden und Eberstein und entgeht 1366 knapp einem Überfall durch Graf Wolfram von Eberstein in Wildbad, es geht um prinzipielle Rivalitäten, um verschachtelt-umstrittene Rechts- und Besitzverhältnisse; 1367 entsteht der von Kurpfalz, Eberstein udn Baden geförderte "Schlegler"-Ritterbund, wodurch die Rechtsunsicherheit noch vergrößert wird: verheerende Fehden; gerät auch gegen die schwäbischen Landvögte der Häuser Öttingen, Teck und Helfenstein, wird verbissene Hauptkraft im Kampg gegen die Städte: Schlacht bei Altheim 1372 gegen Ulm gewonnen; bekommt 1375 das Recht, die Reichssteuer bei den schwäbischen Reichsständen einzuziehe nund die Reichsstädte Weil, Schwäb. Gemünd, Aalen und Eßlingen verpfändet, was sozusagen Öl aufs Feuer bedeutet; 1377 Schlacht bei Reutlingen verloren: Höhepunkt der Städte, muß auf 10 Jahre Frieden schließen, nutzt diese Zeit um als fähiger Organisator und Regent Württemberg vorteilhaft zu arrondieren; u. a. Hohenberg-Nagold/Herrenberg, Lauffen, Horrheim, Waldenbuch, Murrhardt und Ellwangen; verkauft das entlegene Erbe seiner Frau dem Bischof von Würzburg, errichtet das Stift Urach; versucht mehrmals zwischen Städten, Fürsdten und Ritterschaft zu vermitteln, wird 1387 wieder aktiv und siegt in deer Schlacht bei Döffingen 1388 entscheident, eine bedeutsame Wende zugunsten fürstl. Gewalt, zumal kurz darauf auch der Rhein. Städtebund besiegt wird; fördert 1389 den Reichslandfrieden von Eger; = bis ganz zuletzt aktiv, von biederer Sparsamkeit, wegen seines unkomplizierten und einfachen Wesens sehr populär-beliebt (die berühmte Ballade von L. Uhland spielt darauf an)
Q.: 1) Thiele, Erzählöende Stammtafeln
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