| Notizen |
- vor 1253 Regent der Pfalz; er folgt 1253 mit dem Bruder mit der schriftlich fixierten Absicht, in Eintracht zu regieren; in bitterstem Hader erfolgt 1255 jedoch eine folgenschwere Erbteilung, durch die die Bezeichnung Nieder- und Oberbayern entsteht. Man handhabt das Reichslehen Bayern als ob es ein Erbhof sei, das "Interegnum" macht es möglich; nimmt den Part Oberbayern und die Pfalz, die Bruderzwiste gehen weiter; tritt als einziger Richsfürst dem Rheinischen Städtebund bei betribt mehrmals die Wahl seines Mündels und Neffen Konradin zum König und wählt 1257 Richard von Cornwall mit; wird 1266 wegen seiner staufischen Parteinahme auch gebannt, fördert - auch aus Eigennutz - den Italienfeldzug Konradins 1267/68 und beerbt ihn: u. a. Herbruck, Neumarkt, Donauwörth, Ammergau, Höchstädt, Holnstein und Sulzbach; erneuert alte Landfriedensbündnisse und schließt Frieden mit den bayer. Bischöfen (kein Reichsfürst muß sich mit so vielen Bischöfen auseinandersetzen wie der Herzog von Bayern nämlich 8: Salzburg, Regensburg, Passau, Freising, Eichstätt, Brixen, Bamberg, Augsburg) unterstützt in der großen Salzburger Stiftsfehde einen böhmischen Kandidaten, wird treue Stütze König Rudolfs I. von Habsburg, nimmt an dessen Reichstagen und Heerfahrten teil und ermöglicht mit seiner Autorität und seinen Machtmitteln dessen starkes Königstum; erhält 1275 die böhmische Kurstimme zugesprochen, macht 1278 die Schlacht bei Dürnkrut gegen Böhmen mit; galt 1273 selbst als Thronkandidat, verzichtete wohl auch deshalb, da er durch seine unsinnige Jähzornstat belastet war; er setzt sich 1291 als Reichsverweser als einziger für Albrecht I. von Habsburg ein, anerkennt aber Adaolf von Nassau, bekommt alle Lehen bestätigt; als Pfalzgraf agiert er auch sehr erfolgreich, arrondiert die Pfalz, gewinnt u. a. Wiesloch, Weinheim, Dossenheim, Lindenfels, Altmannsdorf, Nußloch, Hockenheim, Bretten, Caub und Stolzeneck.
(Q.: 1) berndjosefjansen.de)
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