| Notizen |
- deutscher König, Graf von Habsnurg im Aargau und Landgraf im Elsaß 1240, Graf im Thurgau 1264 etc., streitet erbittert mit Onkel und Vettern, die zur päpstlichen Seite überwechseln, während er staufisch bleibt; nimmt ihnen nach und nach große Teile der Erbschaft weg, nach 1264 auch von der Erbschaft Kiburg, die sie gemeinsam gemacht hatten; gerät wegen Kiburg auch stark gegen Savoyen, gewinnt u. a. Peterlingen, Murten und die Vogtei Lausanne als Oberlehnsherr; ist jahrelang gebannt, da er Kaiser Friedrich II. unterstützt; erweist sich im "Interregnum" als erfolgreicher, rücksichtsloser Hausmachtpolitiker, behauptet u. a. die ihm verpfändeten Reifhsgüter Rheinfelden, Breisach und Basel, gewinnt u. a. Laufenburg, Stans, Waldstetten und die Vogteien von St. Blasien und St. Gallen; gerät bei seiner Expansionspolitik besonders gegen die Bischöfe von Basel und Straßburg, die Markgrafen von Baden und die Grafen von Württemberg, besonders der Streit mit den letzterem im deutschen Südwesten wird ein Hauptthema der so verworrenen Territorialgeschichte dieses Raumes; stoppt 1262 in der Schlacht bei Hausbergen den Expansionsdrang der Bischöfe von Straßburg und drängt die Bischöfe von Basel aufs linke Rheinufer zurück (im Feldlager bei Basel überbringt man ihm 1273 die Wahl zum König); zieht 1267 mit Herzog Konradin nach Italien, zieht aber bei Verona wieder zurück, da er die Erfolglosigkeit des Unternehmens erkennt; okkupiert nach Konradins Hinrichtung 1268 weitere schwäbische Reichsgüter, gewinnt als König für sein Haus u. a. noch die Grafschaften Friedberg und Veringen, die Herrschaften Thengen und Freiburg/Üchtland und 1291 Luzeern; genießt, obwohl nicht Reichsfürst, größtes Ansehen, wird 1273 deutscher König, wobei erstmals die 7 Kurfürsten auftreten; auch der Papst hatte auf einen ahndlungsfähigen König gedrungen, weil er einen Kreuzzug plante; daß alle Pläne scheiterten, auch Rudolfs Kaiserpläne, lag einmal daran, daß es zwischen 1273-91 7 Päpste gab, zum anderen waren die Kurfürsten nicht am Entstehen einer neuen Dynastie interessiert; Rudolf bindet einmal die Kurfürsten durch seineTöchter an sich, zum anderen gesteht er ihnen mit ihren "Willebriefen" eine Art Mitregierung zu; ordnet den schwäbischen Reichsgutbesitz neu, schafft die Landvogteien Ober- und Nieder-Schwaben und Augsburg; 1274-1278 Reichskrieg gegen Ottokar II. von Böhmen, der sich 1276 im Frieden von Wien 1276 unterwirft, aber wieder wortbrüchig wird, 1278 Schlacht bei Dürnkrut; gewinnt so Österreich-Steiermark, das er an die Söhne verleiht; nimmt das Kreuz 1275, gibt letztlich den päpstlichen "Rekuperationen" nach und verzichtet weitgehend auf Toskana und Romagna, die Provence tritt er als Lehen an Haus Anjou, die Hoheit über Dauphiné an Burgund, wodurch Arelat-Burgund stark dem Deutschen Reich entfremdet wird, auch wenn er formale Anrechte wahrt und 1289 Burgund-Besancon unterwirft; kann das verheerende Fehdewesen mit etlichen Reichslandfrieden und dem Brechen vieler Raubritteerburgen stark eindämmen; das Auftreten des Thilo Kolup als "Kaiser Friedrich II." mit zeitweise starkem Zulauf signalisiert eine Ernüchterung über die zwar erfolgreiche, aber nüchterne und glanzlose Politik Rudolfs und zunehmende Unzufriedenheit wegen seiner ständigen Geldforderungen; stützt sich besonders auf die Städte, deren Finanzkraft er braucht, 1290 tritt zum 1. Mal eine Art Städteparlament - Städtetag in Nürnberg zusammen; ist trotz allem sehr beliebt wegen seiner leutseligen, volksnahen, schlichteren Art, woraus viele, zum Teil recht deftige Anekdoten erwuchsen; reitet, als er seinen Tod nahen spürt, nach Speyer, wo er begraben werden wollte; die Grabplatte im Dom dürfte als recht authentische Darstellung gelten; zwei berühmte Zeitgenossen sind Thomas von Aquin (+ 1284) und A. Magnus (+ 1280)
(Q.: 1) berndjosefjansen.de)
|