| Notizen |
- über seine Jugend ist nichts bekannt, ist gut ausgebildet, kann lesen und schreiben, Verwalter der Hausgebiete, zeigt viel praktischen Sinn, regt ein Urbar für die Hausgüter an, wird Reichsverweser und 1282 Herzog von Österreich-Steiermark, Markgraf dr Windischen Mark, 1290 Titularkönig von Ungarn: Erbkriege gegen Andreas III. und Haus Anjou bis 1296; 1287-88 und 1292-96 Zeit großer Adelsunruhen, da er zum einen mit harter Hand Revindikationen der landesfürstlichen Güter betreibt, die entfremdet worden waren zum anderen stützt er sich besonders auf Männer (Ministeriale), die er aus den Stammländern "importierte", zum dritten läßt er sich nicht huldigen, um nicht zu großzügige Privilegien anerkennen zu müssen, und zum letzten, da er die Landesfinanzen auch stark für seine Reichs- und Hausmachtpolitik verwendet; setzt sich kraftvoll durch, reduziert die Privilegien entscheidend, wird aber nie heimisch und beliebt in Österreich etc.; führend war Haus Heunburg; verliert im Erbstreit Kiburg Murten, Peterlingen und Lausanne an Savoyen, behauptet aber das Kerngebiet Kiburg; streitet mit Böhmen wegen dessen Ansprüche auf Österreich etc.; mit der Eidgenossenschaft, der König Adolf von Nassau die Reichsfreiheit bestätigte; unterwirft sich diesem 1292, entgeht so der gegen ihn geplanten Reichsexekution, hatte 1291/92 eigene Thronpläne verfolgt; erreicht mit seinem diplomatischen Geschick Bündnisse mit Böhmen, dem er Polen zugesteht, und mit einer Großzahl deutscher Reichsfürsten; Thronkrieg gegen Adolf 1298 Schlacht bei Göllheim und deutscher König; verzichtet 1299/1301 in Arelat - Burgund unter Wahrung formaler Reichsrechte an Frankreich, scheitert gegen Haus Avesnes im Holland-Erbkrieg 1300 ff.; unterwirft 1301/02 die rheinischen Kurfürsten und nimmt ihnen große Teile anektierter Reichsgüter ab; wird 1303 von Papst Bonifaz VIII. anerkannt, leistet für Lombardei und Toskana eine Art Vasalleneid; führt seit 1304 neue Kriege gegen bzw. um Böhmen, gewinnt es für den Sohn, in Ungarn unterstützt er Haus Anjou 1301 ff. gegen Niederbayern; versucht vergeblich die Mark Meißen einzuziehen; Schlacht bei Lucka 1307; setzt in Schwaben konsequent Hausmachtpolitik fort, gewinnt u. a. Grafschaft Wartstein, Bräunlingen und Kirchheim bei Teck; er besaß wohl als letzter deutscher König die Chance zu einem starken Königtum; wird vom Neffen, dem er jede Erbteilung und schon dessen Vater versprochene Ausgleichszahlungen vorenthielt, ermordet; die Reaktion reichte von unverholener Freude über den Tod des Tyrannen bis zu großem Entsetzen über den unersetzlichen Verlust; er war im Gegensatz zum hageren Vater ein bulliger Typ mit sehr robuster Natur (übersteht die Tortur, stundenlang kopfüber in der Luft zu hängen nach einem Vergiftungsverdacht, wird nur ohnmächtig und verliert ein Auge(
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