| Notizen |
- Regierte (817-829/833/840)-855. 814-817/826 König von Bayern, 817 von Italien, König von Lothringen 843-28.9.855, 840 Kaiser. Als ältester Sohn Ludwigs des Frommen war er 817 im Zuge der Ordinatio imperii zum Mitkaiser ernannt worden. Mit der Geburt seines Stiefbruders Karls des Kahlen verlohr er seine Mitregentschaft und wurde nach Italien verwiesen, während das fränkische Kernland unter die Brüder Pippin, Ludwig und Karl aufgeteilt wurde. Daraufhin lehnte sich Lothar gegen seinen Vater auf. Es gelang ihm mehrmals sich seiner zu bemächtigen (830 und 833-834), mußte ihn aber auf Druck seiner Brüder Pippin und Ludwig wieder freigeben. Inzwischen hatte sich auch der mittlere und kleinere Adel Ostfrankens und Aquitaniens gegen ihn verbündet. 834 wurde Lothar abermals nach Italien verwiesen. Auf Betreiben seiner Stiefmutter, der Welfin Judith, kam es 839 zur Versöhnung zwischen Lothar und Ludwig dem Frommen. Nach dem Tod des Vaters am 20.6.840 gipfelte das Ringen um die Nachfolge im offenen Kampf der Brüder über die Reichseinheit. Obwohl Lothar dabei vor allem auf die Unterstützung der Ostfranken, Schwaben und Sachsen zählen konnte, gelang es ihm nicht, die Oberhand in dem Streit zu gewinnen. Nachdem Lothar am 25.6.841 in Burgund von den Heeren seiner Brüder geschlagen wurdee, mußte er nachgeben. Im Vertrag von Verdun vom 10.8.843 kam es zur Reichsteilung. Als Ausgangspunkt für die Verhandlungen diente der Besitzstand der Brüder beim Tod Ludwigs des Frommen. Somit hatte Lothar Anspruch auf Italien, Ludwig auf Bayern und Karl der Kahle auf Aquitanien. Diese Gebiete wurden nun jeweils ergänzt durch Teile des fränkischen Kernlandes, der Reichsmitte. Karl der Kahle herrschte fortan über die westlichen Gebiete, Lothar über die Mitte des Reiches und Ludwig im Osten. Lothar behielt wieterhin die Kaiserwürde. 844 setzte er seinen ältesten Sohn Ludwig als König in Italien ein und ließ ihn am 6.4.850 in Rom zum Mitkaiser krönen. 855, kurz vor seinem Tod, teilte er seinen Reichsteil unter seine drei Söhne auf. Kaiser Ludwig II. behielt die Kaiserkrone und Italien. Lothar II. erhielt den nördlichen Teil des Mittelreiches und Karl wurde Burgund zugeteilt. Anschließend zog sich Lothar I. in die Benedektinerabtei Prüm zurück, und starb dort noch im selben Jahr. (Q.: 1) Deutsches Familienarchiv, Bd. 98-100, S. 3/39; 2) Deutsch. Fam.-Arch., Bd. 14, S. 227; 3) Herbert Stoyan, WW-Person auf CD; 4) Mitteilung von Herrn Söhn, Nümbrecht)
Hi.: In Q. 4) wird als Mutter angegeben: Ermengard, + 3.10.818, Tochter von Ingram, Graf im Haspengau.
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