| Notizen |
- Er tritt erst 680 im Ringen zwischen Austrasien und Neustrien um die Vorherrschaft geschichtlich hervor, als er mit einem anderen Austrasieer, Martin, bei Laon eine blutige Niederlage erlitt. Mit dem Nachfolger seines Gegners schloß er Frieden und erkannte den Merowingberkönig Theoderich III als seinen Herrn an, marschierte aber 687 gegen ihn und erfocht bei St. Quentin einen glänzenden Sieg. Er nahm den König und seinen Hausmeier gefangen, beließ aber dem letzten seine Macht. Erst nach dessen Tod wurde er Hausmeier in Austrasien (um Mosel und Maas mit Metz), 688 auch Hausmeier von Neustrien, Friesland, Provence und Alemannien, Regent des merowingischen Gesamtreiches, 680 Herzog, 688 Majordomus des gesamten Frankenreiches, inluster vir, besiegte Neustrien, Friesland, Provence und Alamannien, erlangte nach dem Tode seines neustrischen Gegners Ebrion (680) durch den Sieg von Tertry (687) über dessen Nachfolger das Hausmeieramt für das gesamte Frankenreich. Damit verlagerte sich der politische Schwerpunkt des Frankenreiches aus dem romanischen Neustrien in das germanische Austrasien. Pippin verhinderte den weiteren Zerfall des Reiches und beseitigte das selbständige Stammesherzogtum Thüringen. Er hinterließ das Amt des Hausmeiers seinem unmündigen Enkel Theudorals, den Pippins Sohn Karl Martell nach schweren Kämpfen verdrängte. Mit seinen beiden Frauen war er wohl gleichzeitig verheiratet. Er saß wahrscheinlich in Nivelles/Belgien. Die Kirche bedachte er reich. Mit eiserner Hand hielt er das Reich zusammen und erweiterte es noch. Seine Kinder aus der Hauptehe mit Plektrudis starben alle vor ihm, so daß er das Hausmeieramt, das er erblich machen wollte, einem Kinde hinterlassen mußte, was zu Mißständen führte. (Q.: 1) Deutsches Familienarchiv, Bd. 14, S. 216, Ahnenliste Schleußner und...; 2) Deutsch. Fam.-Arch., Bd. 98-100, S. 1/42; 3) Genealogie 1966, S. 85; 4) Mitt. Westdeutsche 1981, S.9; 5) Herbert Stoyan, WW-Person auf CD; 6) www.berndjosefjansen.de)
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