| Notizen |
- Seit dem Tode seines Vaters hatte er die Verfolgung von dessen Hauptfrau Plektrud zu fürchten, die als Vormund des Enkels Thudoald das Hausmeieramt führte. Karl stellte sich an die Spitze eines neustrischen Aufstandes gegen diese Herrschaft. An Stelle Thudoald wurde 715 Raganfred eingesetzt, der sich aber nur mit Reichsfeinden einließ. In den entstehenden Unruhen handelte Karl entschlossen, schlug ein neustrisches Heer, drang bis Paris vor, zwang Plektrud zur Auslieferung des Familienvermögens, setzte zu Reims einen neuen Bischof, den Laien Milo ein und setzte dem Schattenkönig Chilperich II einen anderen Merowinger, Chlotar IV entgegen. Bei Soissons bezwang ere Raganfred, sein Gegenkönig Chlotar starb dabei aber und Chilperich war wieder alleiniger König. Karl setzte ihn aber gefangen und räumte damit Theuderich IV den Platz. Damit war Neustrien und Austrasien wieder unter einem König und einem Hausmeier, Karl, vereint. In zwanzigjährigem Kampf schweißte er nun das Reich zusammen. Dem abtrünnigen Herzog Eudo von Aquitanien mußte er gegen die Araber zu Hilfe kommen und schlug diese bei Poitier im Jahre 732. Ihr Führer Abderaman fiel. Kurz darauf mußte Karl die Araber auch aus der Provence und Septimanien vertreiben. Die Schlacht bei Tours brachte ihm den Beinamen Martel = Hammer ein. 714-741 merowingischer Hausmeier (der Franken), 720 Herzog der Franken, 737 König, gewährte Bonifatius Unterstützung in Deutschland, stattete seine Vasallen mit Kirchengut aus und wurde durch die straffe Zusammenfassung des Reiches zum Gründer der fränkischen Großmacht, kämpfte gegen Friesen, Sachsen, Aquitanier, Alamannen und Araber. Im Norden machten ihm namentlich die heidnischen Friesen und Sachsen zu schaffen. Die Friesenapostel Willibrord und Bonifatius bekehrten das Volk und zerstörten die heidnischen Kultstätten und verboten ihre Bräuche. Auch bei Hessen und Thüringern verschaffte er dem Christentum Eingang. Er schaltete und waltete allerdings in freizügigster Weise mit Kirchengütern, gab Klöster und Bistümer an Freunde nach seinem Wohlgefallen, was er um so eher tun konnte, als er seit dem 737 erfolgten Tode Theuderichs ohne einen König über sich regierte. Der Papst, der ihn alledings vergeblich um Hilfe gegen den Langobardenkönig Liutprand anrief, nannte ihn Subregulus = Unterkönig, er selbst aber nannte sich nur Hausmeier. Er teilte aber sein Land unter seine Söhne wie ein König: Karlmann erhielt Austrasien, Alamanien und Thüringen, Pippin Neustrien, Burgund und die Provence. (Q.: 1) Deutsches Familienarchiv, Bd. 98-100, S. 1/41; 2) deutsch. Fam.-Arch., Bd. 14, S. 216; 3) Genealogie, 1966, S. 85; 4) Mitt. Westdeutsche 1981, S.9-10; 5) Herbert Stoyan, WW-Person auf CD; 6) www.berndjosefjansen.de; 7) Geni)
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