| Notizen |
- 741 merowingischer Hausmeier von Neustrien, seit 751/52 König der Franken; Krönung zu Soissons, 754 patricius Romanorum, kämpfte gegen Alamannen, Bayern, Sachsen, Langobarden und Aquitanier. In jungen Jahren wurde er vom Langobarden Luitprand an Kindesstatt angenommen. Nach seines Vaters Tod übernimmt Pippin mit seinem Bruder die ihnen beiden zugeteilzten Lande und beide verwalten sie als Hausmeieer, Herzöge und Fürsten von Franken ohne Einsetzung eines merowingischen Königs. Aber überall drohen Gefahren: im Innern müssen sie ihren Halbbruder Griso unterwerfen, ihre Stiefmutter in ein Kloster stecken und am Rande ihres Reiches wollen sich die Aquitanier, Sachsen, Alemannen, Bayern selbständig machen. Sie sehen selbst ein, daß es an einem Sinnbild der Reichseinheit fehlt und so setzen sie 743 den Merowinger Childerich III als Schattenkönig auf den Thron. Nachdem dann die Feinde alle gebändigt schienen, zog sich Karlmann in ein Kloster zurück und überließ Pippin in seinem bzw. seiner Söhne Namen die Herrschaft. Griso, dem sie die Freiheit wieder geschenkt hatten, wiegelte nacheinander die Sachsen, Bayern und Aquitanier gegen Pippin auf, doch Pippin ging aus allen diesen Wirren stets als Sieger hervor. Die Einheit war damit gerettet, die Stammheerzogtümer waren zerschlagen. Nun wandte er sich, durch Bonifatius unterstützt, der Ordnung der Kirche in seinem Reiche zu. Mit dem Papst pflegte er freundschaftlichen Verkehr. Dieser ermunterte ihn auf Anfrage nach der Krone zu greifen. Pippin läßt sich darauf in Soissons vom Heerbann zum König wählen und huldigen, von den Geistlichen mit seiner Gemahlin nach biblischem und angelsächsischem Vorbild salben. Den Schattenkönig Childerich III schickte er in christlicher Milde ins Kloster statt ihn wie sonst üblich zu blenden oder zu töten. Als nun Papst Stephan II in Rom vom Langobardenkönig Aistulf bedränt wurde, um Hilfe bat, ließ Pippin ihn durch eine Gesan dtschaft nach Gallien bringen und sicherte ihm die Rückgabe der ihm entrissenen Gebiete zu. Dafür drückte der Papst wohl ein Auge zu, als Pippin seine Neffen, Karlemanns Söhne ins Kloster schickte und salbte ihn erneut am 28.7.754 zu St. Denis zum König. Zudem wurde der König und seine ebenfalls gesalbten Söhne zu römischen Patriziern ernannt mit dem Recht und der Pflicht die Kirche zu schützen. Zweimal zog darauf Pippin gegen Aistrulf und besiegte ihn. Dann begann er die Grenzen seines Reiches abzurunden, unterwarf die Goten in Septimanien und verleibte Aquitanien dem Reiche ein. Daneben förderte er stets die Kirche und führte eine vorzügliche Reichsverwaltung ein. Vor seinem Tod teilte er das Reich unter seine Söhne Karl und Karlmann. (Q.: 1) Deutsches Familienarchiv, Bd. 98-100, S. 1/40; 2) Deutsch. Fam.-Arch., Bd. 14, S. 216; 3) Genealogie, 1966, S.85; 4) Mitt. Westdeutsche 1981, S.10; 5) Herbert Stoyan, WW-Person auf CD; 6) www.berndjosefjansen.de)
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