| Notizen |
- Besitzer der Güter Thelenhof in Beggendorf, Gilleshof in Köln, Cönenhof in Horrem bei Dormagen, Oranjehof in Köln und des Rittergutes Burg Müttinghoven bei Rheinbach, Mitbesitzer des ehemaligen Rittergutes Burg Baesweiler und des Gutes "auf der Schaaf" in Baesweiler, Pächter der Rittergüter Haus Wammen und Haus Hegem bei Heinsberg und des Gutes Jussenhof bei Dormagen.
Da der Vater schon früh verstorben war, bewirtschaftete er zunächst das elterliche Gut Thelenhof in Beggendorf. Im Hause lebte noch seine Mutter und seine einzige Schwester. Nach seiner Heirat lebte seine Frau ebenfalls auf dem Hof, verstand sich jedoch nicht besonders mit der Schwiegermutter.
Als sich nach einem Jahr immer noch kein Nachwuchs einstellte, machten sich die jungen Eheleute mit Fahrrädern auf zu einer Wallfarth nach Kevelaer um vor dem dortigen Gnadenbild um Kindersegen zu bitten. Maria hat die Gebete wohl erhört, denn es stellte sich ein wahrer Segen ein. In den nächsten zwanzig Jahren der Ehe kamen 13 Kinder zur Welt (und noch drei Fehlgeburten).
Da Heinrich Thelen keinen Streit mochte, sah er sich nach einem anderen Betrieb um und konnte günstig die beiden Rittergüter Haus Wammen und Haus Hegem im Selfkant pachten. Die Pachtung der beiden zusammen über 400 Morgen großen Betriebe begann 1903 und endete 1913. Da er gut gewirtschaftet hatte, konnte er sich zur Ruhe setzen und er zog mit seiner schon sehr angewachsenen Familie, Hauslehrerin und einigen Angestellten in den Badeort Scheveningen/Niederlande, wo er eine größere Villa mietete.
Ein Jahr der Ruhe war für ihn zu viel. Nun pachtete er das Gut Jussenhof bei Dormagen mit 300 Morgen auf 10 Jahre. Auch hier wirtschaftete er erfolgreich und widmete sich, wie auch schon auf Wammen, der Pferdezucht, bei der er viele Preise gewann.
Nach 1918 kaufte er Gut Oranjehof in Köln mit 266 Morgen, das seine älteste Tochter nach ihrer Heirat 1921 mit ihrem Mann pachteten. Nach dem Tode der Mutter verkaufte er den elterlichen Hof in Beggendorf an einen Vetter und kaufte mit seiner Schwester zusammen den 267 Morgen großen Gilleshof, ebenfalls in Köln, der verpachtet wurde. 1923 kaufte er noch das Gut Cönenhof mit 137 Morgen in Horm bei Dormagen. Das Wohnhaus und Teile der Ökonomiegebäude ließ er neu erstellen und zog nach Beendigung der Pachtzeit von Jussenhof nach dort. Hier blieb er aus mehreren Gründen jedoch nur zwei Jahre. Mit dem Schwiegersohn gab es wegen der Pachtzahlungen Differenzen und so entschloß er sich den Oranjehof zu verkaufen. Für den Erlös wollte er Rittergut Hasselrath bei Stommeln kaufen. Jedoch kurz vor Vertragsabschluß überlegte sich der Verkäufer es und gab später einem anderen Interessenten den Zuschlag. Durch Vermittlung eines belgischen Offiziers erfuhr er, daß Schloß Millendonk bei Neuß zu verkaufen sei, sah es sich an, konnte sich für einen Kauf nicht entschließen, da nach seiner Meinung die Gebäude sehr baufällig waren. Da die Preise für Höfe zwischenzeitlich stark angezogen waren, ging die Suche nach einer Geldanlage weiter und schließlich kaufte er Rittergut Burg Müttinghoven bei Rheinbach. Wegen der angezogenen Preise mußte er jedoch zum Erwerb noch die Güter Coenenhof und Gilleshof verkaufen.
1930 verkaufte Heinrich Thelen Burg Müttinghoven an Carl von Jordans, der den ganzen Preis jedoch nicht zahlen konnte und daher auf etliche Jahre die Pacht des Gutes ermäßigte, das nun vom ältesten Sohn, Hubert Thelen, bewirtschaftet wurde. Hubert verpflichtete sich bei der Übernahme, die Eltern und Geschwister im Hause zu belassen und erst 1967, als die Eltern bereits mehrere Jahre verstorben waren, verließ er diese Pachtung und setzte sich zur Ruhe.
Heinrich Thelen war ein rastloser Mann und beaufsichtigte noch bis kurz vor seinem Tode die Arbeiten auf den Feldern. Auf einer solchen Inspektion ereilte ihn ein Schlaganfall, konnte jedoch noch mit dem Rad nach Hause fahren. Erst nach mehrmonatigem Krankenlager wurde er von diesem Leiden erlöst.
|